SUR-fishing "TRIBALJSKO JEZERO"

Endlich war es soweit, der August war gekommen, und eines der Highlights meiner Sommerplanung stand endlich an. Mein erter Trip an den Tribalj See war auf 3 Nächte angesetzt, und um ehrlich zu sein, ich wusste nicht wirklich was mich dort erwarten würde. Am Gewässer wurden wir schon von meinem Kollegen Josip begrüßt, welcher extra 4 Stunden mit der Fähre anreiste um mir sein Gewässer zu zeigen. Nach einer Stärkung vom Schwein schauten wir uns ein paar Spots an, und entschieden uns für einen Platz am bewaldeten Ufer. Josip gab mir noch schnell ein paar Tipps und schon war er wieder auf dem Weg zu seiner Familie nach Losinj.
Auch stellte er mir einen Freund von ihm vor, welcher am Nebenplatz eine Session für 7 Tage geplant hatte. Sale, so sein Spitzname, war ein cooler Typ und obendrein noch übelst Hilfsbereit. Mit seiner Unterstützung waren in kürzester Zeit ca. 10kg Partikel & Boilies an einer Kante in ca. 100m per Rakete und Wurfrohr ausgebracht.

Die Montagen folgten wenig später und das Warten konnte beginnen. Sale hatte seinen Futterplatz schon am Vortag angelegt, und erntete bereits kräftig die Früchte seiner Bemühungen. Während ich meine 3 Ruten montierte und ausbrachte fing er 2 Karpfen über 10kg.

An meinen Ruten sollte es noch länger ruhig bleiben....
Um kurz nach halb 3 Uhr morgens wurde ich von einem Dauerton geweckt. Endlich den Zipp des Zeltes überwunden rannte ich zur Rute und setzte den ersten Anhieb des Trips. Der Zug war langsam und der Fisch schwer, ich konnte ihn kaum bewegen.... bis mir auf einmal des Blei um die Ohren Flog. Ausgeschlitzt, einfach so auf Luft....
Flüche hallten durch die Nacht und nachdem ich alles 3 Ruten neu ausgebracht hatte, ging ich, still pissed, wieder schlafen.

Es war ca. 9:00 am nächsten Morgen, Sale hatte uns Eier mit Speck gemacht und ich war gerade am Weg zu ihm hinüber, als hinter mir 2 Sounder aufheulten. Einer verstummte am Weg zu den Ruten, der Andere schrie immer noch um sein Leben. Nach kurzem Drill konnte ich den ersten Carp der Session landen, klein aber mein :-)

Die Karpfen hatten nun den Futterplatz gefunden, und in den nächsten 48 Stunden konnte ich etliche schöne Karpfen von meinen Boilies überzeugen. Sale schenkte mir einen guten Kilo seiner frisch gekochten Kugeln und auch auf diese konnte ich gute Fische fangen.

Komischerweise bissen 90% der Karpfen tagsüber, teilweise zur heißesten Tageszeit, während Nachts eher Ruhe herrschte.
Lediglich einen, dafür einen richtig guten Karpfen konnte ich in der Nacht verhaften.

Am letzten Tag konnten wir trotz allem Nachfüttern und herumprobieren die Karpfen nicht mehr an unsere Plätze bringen. Lediglich ein Fisch tat mir den Gefallen an der, auf halber Distanz ausgelegten option rod.

In der 3. und letzten Nacht hatten wir noch ein Erlebnis der Sonderklasse. Gerade wollten wir von Sales Lager zu unserem hinüber gehen, als im Schein unserer Kopflampen die Augen eines Tieres auftauchten, es war nicht sonderlich weit weg von unserem Zelt und da Sale meinte, es könnten Wildscheine sein, entschlossen wir uns die Schweindal in Ruhe saufen zu lassen, und genehmigten uns auch noch ein Bier.
Ein halbe Stunde später machten wir uns in Richtung Zelt auf und wieder blitzten uns aus der Ferne Augen an. Kurz sprachen Sale und ich über die Pros und Kontras von "gemma halt nachschaun" .... dann ein kurzes blackout.... als ich wieder zu mir kam^^ waren wir schon am halben Weg dorthin von wo wir die Augen aufleuchten sahen. Leise unterhielten wir uns, als plötzlich, keine 15m vor uns, im Schein der Lampen ein schwarzer Schatten auftauchte. Im ersten Moment erinnerte es eher an einen Smart als an ein Tier, doch dann hatten wir realisiert,dass es ein, für kroatische Verhältnisse gewaltiger, Braunbär war .
Just in diesem Moment hatte auch der Bär uns bemerkt und begann sich zu bewegen, immer lauter schien das Geräusch zu werden mit dem der Bär das knietiefe Wasser um sich herum verdrängte. Nie werde ich den Schrei von meinem Kumpel Sale vergessen: "OHH SHIT GO GO GO !!!!!!!" Und schon sprinteten wir in Richtung Zelt. Ich war mir in diesem Moment 100% sicher das der Bär uns verfolgt. Nach ein paar Sekunden wollte ich über die Schulter blicken und übersah einen großen Stein auf meinem Weg. Das Tempo tat das Restliche und ich riss eine Bretzn der Sonderklasse... Der Moment in dem ich gefallen bin, ist mir ewig vorgekommen, und immer wieder kam der Gedanke,.. "wenn er hinter uns is, bin ichs jetzt gwesen"
Ich sah auf, und mich erwartete der schönste Anblick den ich mir in dieser Situation hätte wünschen könn....
Kein Bär, nichts, nur Finsternis.... das Geräusch des Bärs fast nicht mehr hörbar.
Bei weitem die wildeste Aktion meines Lebens, aber um nichts in der Welt würd ich sie missen wollen!!!!!!
Am nächsten Tag sahen wir die großen Spuren im seichten Wasser. Der Bär war wohl eben so schnell vor uns geflüchtet wie wir vor ihm.

In der Früh fing ich noch einen kleinen Satzler und eine Karausche und dann wars auch schon wieder Zeit zu packen.
Eins ist sicher, mein letzter Trip an den Tribalj war es nicht..... :-)
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Josip, Sale(fuck you^^), Milorad und dem gesamten Team - Saran Tribalj herzlich bedanken! Ebenfalls herzlichen Dank an meine Freundin Lisa für die gute Arbeit an der Kamera!




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