Anfang Oktober war es endlich soweit, das unangefochtene Highlight der heurigen Saison stand endlich an. Wie schon in den Jahren davor, machten sich mein Vater und ich auf nach Mexico, genauergesagt nach Cabo San Lucas, der südlichst gelegenen Ortschaft der Baja Halbinsel.
Das Wahrzeichen von Los Cabos, der gewaltig Steinbogen "el Arco". Mit etwas Fantasie kann man einen trinkenden Drachen zu erkennen.
Nach langer Anreise bezogen wir erstmal unser traumhaftes Zimmer und genehmigten uns ein Corona in der Abendsonne.
In den nächsten Tagen hatten wir zumeist den gleichen Tagesablauf. Die Boot legten um 6:00 morgens ab und es wurde bis etwa 15:00 gefischt.
Die Boote mit denen wir auf die Suche nach Marlin & Co gingen, hatten wir im Vorfeld bei http://piscessportfishing.com/ gebucht, wir konnten schließlich auf sehr gute Erfahrungen zurückgreifen.
Meistens schleppten wir, eher gemächlich, große Kunstköder kreuz und quer durch den Pazific.
Wenn wir Fische gefunden hatten drifteten wir mit Lebendködern (meist Makrelenartige) auf den Schwarm zu, oder warfen die Köder direkt hinein.
Das Meer zeigte sich von seiner schönsten Seite. Delfine, Mantas, Wale, Schildkröten und jede Menge verschiedenster Vögel waren ständige Begleiter unserer touren. Auch die Wassertemperatur von über 30 °C war, naja, sagen wir angenehm :-)
Unsere Zielfisch war der gestreifte Marlin, doch wollten wir auch an den herrlichen Dorados nicht vorbeiangeln. Diese stellten den Löwenanteil unserer Beute dar.
Jeden Tag konnten wir ettliche Fische bis etwa 40lbs ans Boot drillen.
Allesamt waren sie wunderschön und traumhaft gefärbt, jedoch einer schlug sie alle. Soetwas hatte ich noch nie gesehn, dieses Blau war unpackbar!!!
Es sollte der Nachmittag des 2ten Tages werden, an dem sich zum ersten mal ein Schwertträger an einem der Köder vergriff. Der juvenile Striped Marlin riss bei der ersten Flucht gut 200m Mono vom Geschirr, und das Adrenalin schoss nur so ein. Einfach ein Traum diese großen Fische springen zu sehn und gleichzeitig ihre Kraft zu spüren, so wild, so brachial.
An einem Tag gönnten wir uns ein wenig mehr Schlaf, und fuhren erst um 7 Uhr raus. Diesmal mit einem kleineren Boot und auch unserer Beute war diesmal ein wenig kleiner. Roosterfish und Longtom waren unsere Zielfische, doch auch bei dieser Gelegenheit machte sich der eine oder andere Dorado bemerkbar. Der einzige Bonito wurde zur Hälfte von uns gegessen, die andere Hälfte wurde hinter dem Boot hergeschleppt um eine Duftspur zu erzeugen.
Einen der schönsten Momente dieses Trips gab es beim Spinnfischen auf die riesigen dort vorkommenden Hornhechte. Schon seit 2 Stunden peitschte ich schwere Löffelblinker und Popper in Richtung der Brandung. Ich bekam Bisse im Minutentakt, länger als ein paar Sekunden blieb jedoch kein Fisch hängen. Durch ihr schmales Maul waren die Fische unglaublich schwer zu haken.
Ich warf und warf, immer richtung Ufer.
Es war wieder soweit, ich bekam einen guten Biss, und setzte einen harten Anhieb. Mein Gegenüber fand dies nicht so toll und als sich ein großer Dorado aus dem Wasser schraubte, konnte ich mir einen Freudenschrei nicht verkneifen. Nach 25min Drill konnten wir ihn endlich gaffen.
Auch mit Roosterfish und Longtom klappte es im Anschluss tadellos
Der letzte Tag sollte es nochmal mächtig in sich haben. Kurz nach Mittag konnte mein Vater einen herrlichen Striped Marlin zum Boot drillen. Er hatte einen geschleppten Konahead genommen und fühlte sich erst nach einer halben Stunde genötigt an die Oberfläche zu kommen.
Wie dramatisch, auf den letzten Drücker hatten wir noch einen super Fisch gefangen und waren beide mega happy.
Auch unter Wasser wurde gearbeitet, das schwimmen mit dem Marlin werde ich mein Lebtag nicht vergessen.
Im Geiste hatten wir mit der Fischerei bereits abgeschlossen und überlegten gerade wo wir im Anschluss was essen gehn würden, als eine der 50lbs Multis aufheulte. Ich nahm die Rute auf und schlug ein paar mal deftig an. Der Fisch schwamm tief und sehr schnell, riss immer wieder Schnur von der Rolle. Das Boot legte den Rückwärtsgang ein und ein Kampf um jeden Meter hatte begonnen.
Wir dachten lang es sei ein Tuna, da der Fisch sein Heil in der Tiefe suchte, doch plötzlich wurde der Winkel in dem die Schnur ins Wasser lief rasant flacher. Und kaum hatten wirs realisiert, sprang er auch schon.
Ein blauer Marlin, was für ein Anblick.
Er sprang ein paar mal, sehr weit draussen, um für den Rest des Kampfes wieder auch Tauchstation zu gehen. Nach knapp einer Stunde hatten wir das Vorfach, Augenblicke später konnte der Deckhand das Schwert des 300+lbs Marlin greifen. Es war vollbracht, alle an Board waren aus dem Häusschen, ist ein Blue Marlin dort absolut nichts alltägliches!
Natürlich war der Fisch zu groß um ihn im Boot zu fotografieren, so machten wir aus verschiedenen Winkeln, bestmögliche Aufnahmen während der Fisch neben dem Boot wieder zu Kräften kam.
Wir ließen ihn schwimmen und im nächsten Augenblick zischten schon die Coronas und der Fang meines Lebens wurde gefeiert.
Ein traumhafter Urlaub ging wiedermal viel zu schnell zu Ende. Die Eindrücke die ich sammeln konnte werden mich wohl ewig begleiten.
SUR-fishing
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